DIE MEDIKAMENTE - Geschichte

Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

27. Okt. 20242 Min. Lesezeit

28. März 2020

autor: Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

Geschichte aus dem Buch Geschichte aus dem Buch NICHT ALLES IST SO, WIE ES UNS ERSCHEINT

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Geschichte aus dem Buch NICHT ALLES IST SO, WIE ES UNS ERSCHEINT - Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

„Und es passiert im Leben so, dass du eines Tages um dich schaust und denkst:

„Was mache ich hier? Es fehlt mir die Luft, der Freiraum. Als würde mir jemand die Flügel schneiden. Und ich kann sie nicht ausfalten. Ich bin unter Menschen, die statt mich zu unerstützen, über mich hinter meinem Rücken reden und mich nach unten ziehen. Eigentlich nenne ich sie Freunde, aber sind es wirklich Freunde? Und diese ganzen Gespräche über nichts. Ich mache verschiedene Sachen, die ich nicht mal mag. Als wäre es nicht meins. Als wäre das nicht meine Welt. Und meine Seele reißt sich in Richtung von etwas anderem, etwas Schönerem, Wundervollerem. Aber wo ist dieses Heim von mir?”

Sei gegrüßt hässliches Entlein! Du befindest dich auf nicht deinem Hof. Und obwohl Du ein königlicher Vogel bist, gräbst Du aus der Erde Würmer mit den anderen Hühnern heraus und versuchst zu gackern wie sie, obwohl es nicht Deine Sprache ist. Statt auf dem wunderschönen, sauberen Teich im königlichen Garten zu schwimmen, kramst Du dich im abscheulichen, provinziellen Schlamm herum. Statt hoch in den Himmel aufzusteigen, hebst Du auf die Höhe des Hühnerzauns ab. Statt dich mit Liebe an die königlichen Vögel zu kuscheln, hörst Du dem Krähen von hochmütigen Hähnen zu.

Und was wirst Du machen Entlein? Vielleicht ist es Zeit, dich daran zu erinnern, wer Du bist, wunderschönes königliches Kind? Es ist Zeit auf sich in der kristallklaren Fläche des Teiches Deiner Seele zu schauen. Es ist Zeit, seine eigene Schönheit zu sehen. Vielleicht ist es an der Zeit, diesen dreckigen Hof zu verlassen, der nicht Deine Welt ist? Vielleicht ist es an der Zeit, Deine wunderschönen Flügel aufzufalten und hoch, hoch zu gleiten. Nach dem Himmel zu greifen. Es reicht nur, den Arm auszustrecken. Was wirst du tun Entlein?

„Ich fliege. Ja, ich weiß schon, wer ich bin. Das war nicht meine Welt. Das war nicht mein Kostüm. Das war nicht mein Teich. Das war nicht mein Leben. Ich fliege. Ich strecke meine wunderschönen, riesigen weißen Flügel aus. Ich fliege. Ich fliege hoch. Immer höher und höher. Am höchsten. Wie wundervoll doch die Welt aus Höhe ist. Und man sieht es so anders. Mehr. Und es gibt hier so viele mich liebende und unterstützenden Brüdern und Schwestern. Wie gut es ist ich selbst zu sein. Wie gut es ist, an seinem eigenen Platz zu sein. Wie gut es ist, im eigenen Palast zu sein. Ich bin nach Hause zurückgekommen. Danke.”

©Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

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