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AutorenbildKatarzyna Nowocin-Kowalczyk

DIE BANK IM PARK - Geschichten

20. August 2021


autor: Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

Geschichte aus dem Buch NICHT ALLES IST SO, WIE ES UNS ERSCHEINT








Ławka w parku_opowiadanie_Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

 

 

Die Bank. Sie steht alleine im Park. Direkt am Wasserufer. Und der Ausblick von ihr wunderschön. Manchmal sitzt sich jemand kurz auf ihr hin, wird nachdenklich und sieht vielleicht zum ersten Mal im Leben eine andere Welt. Die Welt der Seele. Dieser jemand hat diese Welt schon mal gesehen, aber ohne Reflexionen, ohne der Bemerkung. Es waren nur Wort da. Leere Worte.

 

Eine magische Bank, die Ruhe und Erholung gibt. Ein Trost für alle Sinne. Emotionen. Sie hilft, die Gedanken zu sortieren oder gar nicht zu denken. Hier und jetzt zu sein. Die Stille zu genießen. Sich in der Stille zu vertiefen. Sie gibt eine Atempause für die von dem Tumult der Menschenwelt ermüdeten Ohren. Sie erlaubt den Augen mehr zu sehen.

 

Diese Bank ist wie ein Stehenbleiben in der Zeit. Ein Stehenbleiben im Leben. In dessen Tempo …  Ja genau … Oft weißt du nicht einmal wohin. Aber du rast, rast, rast. Du rennst blind voran, viele unnötige Sachen machend, die du für das Credo deines Lebens hältst. Du bewertest, kritisierst, richtest. Du rennst ohne anzuhalten hinter einer Materie, die du zu deinem Gott gemacht hast. Du verbeugst dich vor der Materie und erweist ihr die Ehre. Für die Materie bist du bereit, vieles zu tun und sogar mehr. Ist dein Leben genau darüber? Über eine Jagd nach der Materie. Bist du genau deswegen in das Leben getreten, um die Schätze der Materie auf der Erde zu sammeln?

 

Die Zeit fließt durch die Finger wie Wasser. Die Uhr der Zeit misst ihre Zeit nach hinten. Sie misst die Tage und Stunden. Und es gibt immer weniger davon. Wie viel ist dir von dieser Zeit geblieben? Vielleicht eine Stunde? Vielleicht ein Tag, eine Woche, ein Jahr? Vielleicht einige Jahre. Du weißt es nicht. Naiv denkst du, dass du unsterblich bist, obwohl du nur ein Leben in diesem Leben hast. Und diese Zeit ist begrenzt. Und dieses Leben sind nur einige Augenblicke auf dieser Erde. Weil der Tod das Schicksal von jedem ist. Und man kann nicht vor ihm flüchten. Also wann willst du anfangen zu leben? Wann willst du nach deinen Träumen greifen? Wann willst du glücklich sein? Vielleicht ist es ja diese Zeit, um es jetzt zu machen? In diesem Moment. Jetzt. Und das Leben nicht auf morgen zu verschieben. Auf irgendwann. 

 

Die einsame Bank im Park. Es könnte so vorkommen, dass sie auf jemanden wartet. Vielleicht auf dich? Sie lädt dich ein, sich hinzusetzen und einfach in diesem Moment zu sein. Anzuhalten. Stillzustehen. Diesen einen Moment wertzuschätzen. Dich mit dir selbst zu treffen. Dern sanften Lufthauch auf deinem Gesicht zu spüren. Den Kuss des Windes. Die stille Melodie der Natur zu hören. Das Geräusch des Wassers. Das Rauschen der tanzenden Blätter auf den Ästen der Bäume. Dich in das Gespräch der am Ufer spazierenden Enten und Gänse, die harmonisch zusammen und nebeneinander leben, hineinzuhören. Sie koexistieren im Frieden. Diese magische Bank im Park lädt dich ein und will dir die Schönheit der sich im Wasser spiegelnden Sonne zeigen. Eine andere Welt. Sie regt dich dazu an, dass du in den Himmel schaust und die mit der Form der weißen Wolke gezeichneten Bilder und Zeichen bemerkst. Mit einen nackten Fuß das Gras anfasst und die Einheit mit Mutter Erde spürtst. Dass du fühlst, dass du ein Teil der Natur bist. Dass du verstehst, dass die Erde dein Zuhause ist. Unser gemeinsames Zuhause. Und wir alle eine Rasse sind eine Familie. Bruder und Schwester. 

 

„Erdbewohner, Kinder, wie kümmert ihr euch um euer Zuhause?”, fragt jemand oben. „Wie verwaltet ihr den Platen den ich euch zum Verwalten gab? Wie kümmert ihr euch, um euch gegenseitig? Was tut ihr eurem Bruder und eurer Schwester an? Warum verurteilt ihr eure Brüder und Schwestern zum Hunger, Obdachlosigkeit und Leiden? Warum bewirft ihr euch mit Steinen? Was tut ihr euch an und warum wählt ihr die Angst und Kriege statt der Liebe? Wie nutzt ihr die Gabe des Lebens die ich euch gegeben habe?"

 

Wenn du das alles verstehst, kommen die Ruhe und die Fröhlichkeit. Und es gibt nur Liebe. Und dort, wo es Liebe gibt, wird das Unmögliche möglich.

 

So setzt sich eine Frau auf die Bank. Und obwohl die Zeit viele irdische Jahre in ihrem irdischen Kalender gemessen hat, scheint sie jünger zu sein als damals, als sie jünger war. Aus ihrer Gestalt strahlt ein das Umfeld magnetisierende Licht aus. Sie hat vieles im Leben durchgemacht und sie ist über viele Wege gegangen. Sie sah in die Hölle, um den Himmel zu wählen. Die Liebe zu wählen und sich selbst zu wählen. Um ihr Leben zu gewinnen. Und nun ist auf ihrem Gesicht Ruhe und Akzeptanz. Die Augen schauen auf die Welt mit der Klugheit der Erfahrung.

 

Die Bank nimmt die Gästin mit Dankbarkeit an und bietet das Beste, was sie hat; an. Die Ruhe, die Stille und die Fröhlichkeit des Erlebens des Moments. Dieses Moments. Wilde und doch gezähmte Vögel nähren sich, als würden sie durch ein unsichtbares Band der göttlichen Energie angezogen werden. Als würden sie die große Bedeutung dieses Moments spüren. Und dieser Moment ist wichtig. Weil es dieser Moment ist. Der Wind entführt die Äste der Bäume in seine Umarmung und tanzt mit ihnen einen fröhlichen Tanz. Die Sonne kommt aus den Wolken heraus und beleuchtet die Welt mit den Strahlen des warmen Lichts. Die Erde jubelt und zusammen mit ihr jubelt das ganze Universum. 

 

Es tritt ein Mann an die Bank. Er ist entschieden. Er weiß es schon. Er hat schon gewählt. Er ist sich schon sicher. Er ist schon erwachsen genug für die Liebe und für die Liebe hat er sein Herz geöffnet. Er hat verstanden nicht die Materie, nicht der Kampf und nicht die Flucht von der Liebe, aber eben die Liebe, der Weg, die Wahrheit und das Ziel des Lebens ist. Und dieses Verständnis führte ihn genau in diesen Park und zu dieser Bank. Weil ein Herz erfüllt mit Liebe immer ein Weg zum Zweiten mit Liebe erfüllten Herz findet. Und sogar wenn diese zwei Herzen Licht Äonen voneinander entfernt seien sollten, werden sie sich immer gegenseitig anziehen, um sich zur Liebe zu verbinden und eins zu werden.

 

Der Mann setzt sich neben der Frau. Die Augen schauen in die anderen Augen und verbinden sich in einem unendlichen Ozean einer anderen Dimension. Und wenn die Augen sprechen, werden die Worte überflüssig. Die Frau lächelt den Mann an. Er nimmt schweigend ihre Hand, als würde er sagen:

„Du bist da. Es hat einen Moment gedauert, aber ich habe dich endlich gefunden. Weil ich mich selbst gefunden habe. Tanz mit mir Mädchen. Dieser Moment zusammen soll ewig andauern. Lass mich dich an der Hand halten und neben dir und mit dir den gleichen Weg gehen. Zusammen.“

 

Die Frau erwidert den Händedruck und legt ihren Kopf auf die Schulter des Mannes. Und es ist gut. So gut. Und die Bank steht nicht mehr einsam im Park. Und auf derselben Bank sitzend, in sich gekuschelt, gucken die Frau und der Mann lächelnd mit einem Augenpaar auf die Welt. Zwei Wege verbinden sich zu einem. Zwei Häuser werden zu einem. Die Aufteilungen verschwinden. Die Kriege geraten in Vergessenheit. Die weibliche und die männliche Energie verbinden sich wie gleichgestellte Partner. Sie arbeiten zusammen. Zwei wird zu eins. Es lächelt die Mutter Gaja und es freut sich der Vater im Himmel. Moment dauert an.


© Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

*****


Ławka w parku_opowiadanie_Katarzyna Nowocin-Kowalczyk

Die Bank im Park

- Geschichte aus dem Buch


NICHT ALLES IST SO, WIE ES UNS ERSCHEINT

Märchen für Erwachsene vom Leben geschrieben

autor: Katarzyna Nowocin-Kowalczyk


Bilder im Buch: Marek Szczęsny







👉 Das Buch ist in polnischer und englischer Sprache erhältlich.

👉👉Deutsche Version kommt bald



Die Bank im Park // Katarzyna liest auf Polnisch


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3件のコメント

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ゲスト
2024年11月22日
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❤️❤️❤️

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ゲスト
2024年11月20日
5つ星のうち5と評価されています。

Das ist wunderschön

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ゲスト
2024年11月12日
5つ星のうち5と評価されています。

Schöne Geschichte

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